Folsäure, auch bekannt als Vitamin B9, ist eines der wichtigsten Vitamine für Frauen, die eine Schwangerschaft planen. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung von Geburtsfehlern und unterstützt die gesunde Entwicklung des Nervensystems des Babys. Daher sollte ihre Bedeutung nicht unterschätzt werden. Wo findet man sie und wie viel braucht unser Körper?

Folsäure und ihre Wirkung

Folsäure ist für die Bildung von DNA und RNA unerlässlich, den grundlegenden Bausteinen unserer Zellen. Dieses Vitamin ist für die Zellteilung notwendig, was besonders während des schnellen Wachstums des Embryos in den ersten Schwangerschaftswochen wichtig ist. Ein Mangel an Folsäure kann zu schweren Entwicklungsstörungen führen, wie zum Beispiel einem Spina bifida (offenes Rückenmark). Darüber hinaus hat Folsäure einen positiven Einfluss auf die Bildung roter Blutkörperchen und verringert das Risiko einer Anämie.

Folsäure vor der Schwangerschaft

Vor der Schwangerschaft sorgt Vitamin B9 vor allem dafür, dass der Eisprung richtig verläuft. Zu diesem Zeitpunkt sollten wir jedoch bereits ausreichend Folsäure über eine ausgewogene und gesunde Ernährung aufnehmen. Es ist jedoch wichtig, schon vor dem Beginn der Bemühungen um ein Baby mit der Einnahme von Folsäure in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu beginnen. Die ideale Zeit ist mindestens drei Monate vor der geplanten Schwangerschaft. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Körper genügend Folsäure hat, was hilft, das Risiko von Geburtsfehlern bereits in den frühen Schwangerschaftsphasen zu verringern, noch bevor man weiß, dass man schwanger ist.

Folsäure während der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimester, wird noch mehr Folsäure benötigt. In dieser Zeit findet das schnellste Wachstum und die Entwicklung des Embryos statt. Folsäure ist für die Bildung neuer Zellen, das Wachstum des Embryos sowie für die Entwicklung von Organen und Gehirn des zukünftigen Babys verantwortlich. Ein Mangel an Folsäure kann schwerwiegende Folgen haben, wie etwa die Geburt eines Kindes mit einer Spina bifida oder einer Gaumenspalte. Daher ist es wichtig, die Einnahme auch nach Bestätigung der Schwangerschaft fortzusetzen.

Folsäure bei IVF-Behandlungen

Für Frauen, die mit assistierter Reproduktion schwanger werden wollen, ist Folsäure ebenfalls sehr wichtig. Ein optimaler Folsäurespiegel erhöht die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Einnistung des Embryos und verringert das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen. Jede Phase einer IVF-Behandlung ist äußerst wichtig und empfindlich gegenüber verschiedenen Faktoren. Eine gute Vorbereitung des Körpers, einschließlich ausreichender Folsäurespiegel, kann die Behandlungsergebnisse erheblich beeinflussen.

In welchen Lebensmitteln finden Sie Folsäure?

Der Vitamin B9-Gehalt ist besonders hoch in dunkelgrünem Gemüse. Zu den folatreichen Lebensmitteln gehören Spinat, Grünkohl und Brokkoli. Hohe Konzentrationen finden sich auch in Spargel, Zitrusfrüchten wie Orangen und Grapefruits sowie in Avocados. Auch Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen, Nüsse und Samen sind ausgezeichnete Quellen. Vollkornprodukte sind ebenfalls eine gute Wahl. Natürlich vorkommende Folsäurequellen sind wichtig, aber um optimale Werte zu erreichen, wird empfohlen, Folsäure auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einzunehmen, da die Absorption von Folat aus der Nahrung schwankend sein kann.

Wie viel Folsäure sollte man einnehmen?

Nicht nur Frauen, die eine Schwangerschaft planen, schwanger sind oder stillen, sollten genügend Folsäure aufnehmen. Im Allgemeinen sollten alle etwa 400 Mikrogramm Folsäure täglich zu sich nehmen. Bei Schwangerschaft und Stillzeit sollte diese Menge auf 600 bis 800 Mikrogramm erhöht werden. Wenn Sie ein höheres Risiko für Geburtsfehler haben, z. B. aufgrund genetischer Prädisposition, kann Ihr Arzt höhere Dosen empfehlen. Es ist ideal, Folsäure mit Vitamin B12 zu kombinieren, das hauptsächlich in Fleisch, Eiern, Milch und Milchprodukten vorkommt.

Welche weiteren Nahrungsmittel und Vitamine unterstützen die Fruchtbarkeit?

Neben Folsäure ist Eisen besonders wichtig, wenn man versucht, schwanger zu werden, und auch während der Schwangerschaft. Der sich entwickelnde Embryo verbraucht viel Eisen, und wenn Sie schwanger sind, sollten Sie die Eisenaufnahme erhöhen. Ein Mangel an Eisen kann zu verschiedenen Komplikationen führen. Lebensmittel, die reich an Eisen sind, umfassen rotes Fleisch, Spinat, Hülsenfrüchte, Haferflocken und Aprikosen.Vitamin D ist ebenfalls wichtig, da es das Immunsystem unterstützt und die Knochengesundheit fördert. Vitamin E wirkt als Antioxidans und unterstützt die Gesundheit der Fortpflanzungsorgane. Omega-3-Fettsäuren haben positive Auswirkungen auf das hormonelle Gleichgewicht und die Gehirnentwicklung des Embryos. Zink trägt zur optimalen Funktion des Immunsystems bei und unterstützt die Fruchtbarkeit. Selen schützt die Zellen vor oxidativem Stress und unterstützt die gesunde Entwicklung des Embryos.

Es ist jedoch nicht notwendig, all diese Vitamine in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich zu nehmen. Ideal ist eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung, die die Grundlage für unsere Gesundheit bildet. Eine gute Methode ist ein Bluttest, der zeigt, welche Vitamine Ihrem Körper fehlen. Deren Ergänzung kann Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Empfängnis und eine gesunde Schwangerschaft erheblich steigern. Wenn Sie Unterstützung benötigen, wie Sie sich gesund und ohne unnötige Belastungen ernähren können, wenden Sie sich an unsere Ernährungsberaterin. Ihre Ernährungspläne basieren auf natürlichen Zutaten und der richtigen Kombination von Lebensmitteln, die eine optimale Nährstoffaufnahme und eine gesunde Verdauung fördern.