Was ist die Gebärmutterschleimhaut?
Die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ist die Schleimhautschicht der Gebärmutter, in der sich das befruchtete Ei einnistet. Die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), die sich im innersten Teil der Gebärmutterwand befindet, ist daher ein Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Schwangerschaft. Die Gebärmutterschleimhaut wird in der Regel per Ultraschall untersucht, wobei jedoch nur ihre Höhe und Struktur, nicht aber ihre bakterielle Flora (Mikrobiom) und das so genannte Einnistungsfenster, d. h. der geeignete Zeitpunkt für die Einnistung des Embryos in die Gebärmutter, beurteilt werden können.
Aufgrund eines hormonellen Ungleichgewichts im Körper der Frau (Dominanz von Östrogen gegenüber Progesteron) kann die Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter wachsen. In diesem Fall handelt es sich um eine Krankheit namens Endometriose.
Bakterien in der Gebärmutter verhindern eine erfolgreiche Einnistung des Embryos.
Das Gleichgewicht der Bakterien in der Gebärmutterschleimhaut ist wichtig für eine erfolgreiche Einnistung des Embryos. Wenn sich in der Gebärmutter krankheitserregende Bakterien befinden, kann dieses Gleichgewicht gestört werden. Ein Test namens ALICE (Analysis of Infectious Chronic Endometritis) kann das Vorhandensein dieser Bakterien, die eine chronische Entzündung verursachen, nachweisen. Diese Entzündung, die bei bis zu 30 % der unfruchtbaren Patientinnen auftritt, kann eine der Ursachen für wiederholte Fehlgeburten sein. Diese Situation kann jedoch mit einer geeigneten Behandlung behoben werden.
Durch die Entnahme einer Probe der Gebärmutterschleimhaut und deren anschließende Analyse mittels Next-Generation-Sequencing (NGS) können andere Bakterien, die bei Frauen Unfruchtbarkeit verursachen, nachgewiesen werden. Der EMMA-Test (Endometrial Microbiome Metagenomic Analysis) kann einen vollständigen Überblick über die Zusammensetzung der Gebärmutterschleimhaut geben. Im Falle einer suboptimalen bakteriellen Repräsentation wird eine geeignete Behandlung mit Antibiotika oder Probiotika vorgeschlagen. Der EMMA-Test umfasst auch den ALICE-Test.
Ist es der richtige Zeitpunkt für einen Embryotransfer?
Wiederholte fehlgeschlagene Embryotransfers können für eine Frau sowohl physisch als auch psychisch eine Herausforderung sein. Obwohl sich das behandelte Paar einer Reihe von Tests unterzogen hat und seine Embryonen nach den Ergebnissen der genetischen Präimplantationstests für den Transfer in die Gebärmutter bereit sind, kann es sein, dass die Gebärmutterschleimhaut für diesen Transfer nicht bereit ist.
Das Einnistungsfenster, d. h. der genaue Zeitpunkt, zu dem die Gebärmutterschleimhaut für die Einnistung des Embryos bereit ist, kann mit dem ERA-Test (Endometrial Receptivity Analysis) bestimmt werden. Die Ergebnisse helfen auch bei der Bestimmung der geeigneten hormonellen Vorbereitung und ihrer Dauer. Mit diesem Test wird bei Patientinnen, bei denen die Einnistung wiederholt fehlgeschlagen ist, eine Erfolgsquote von 73 % erreicht.
