EndomeTRIO – Alice, Emma, Era. Was bedeuten diese Namen? Wie können Sie helfen, Ihren Kinderwunsch zu erfüllen?

Artikel, Nachrichten 11. Juli, 2019

Es gibt eine ganze Reihe von Faktoren, die zur Unfruchtbarkeit führen. Aber haben Sie gewusst, dass zu den Ursachen, warum Sie nicht schwanger werden, ungünstige Bedingungen in Ihrer Gebärmutter gehören können? Gibt es Tests, mit denen sich der Zustand des Gebärmuttermilieus prüfen und gleichzeitig der optimale Zeitpunkt für das Einsetzen eines Embryos feststellen lässt?

Was ist das Endometrium?

Das Endometrium ist die Schleimhautschicht der Gebärmutter, in der sich die befruchtete Eizelle einnistet. Das Endometrium oder Gebärmutterschleimhaut im tiefsten Bereich der Gebärmutterwand ist daher der Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Empfängnis. Die Gebärmutterschleimhaut wird normalerweise mittels Ultraschall beurteilt, dabei werden jedoch nur die Höhe und Struktur untersucht, wichtig ist aber auch die Bakterienflora (Mikrobiom) und das sog. Implantationsfenster, das heißt der richtige Zeitpunkt für die Embryo-Übertragung in die Gebärmutter.

Durch hormonelles Ungleichgewicht im Körper der Frau (Östrogen-Dominanz bei Progesteron-Mangel) kann es passieren, dass die Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb der Gebärmutter wächst. Dann spricht man von einer Erkrankung namens Endometriose.

Bakterien in der Gebärmutter verhindern die erfolgreiche Einnistung des Embryos.

Das Bakterien-Gleichgewicht im Endometrium ist wichtig für eine erfolgreiche Implantation des Embryos. Bei pathogenen Bakterien in der Gebärmutter kann dieses Gleichgewicht gestört sein. Der Test mit dem Namen ALICE (Analysis of Infectious Chronic Endometritis) kann die Anwesenheit dieser zu chronischen Entzündungen führenden Bakterien aufdecken. Diese Entzündungen treten bei bis zu 30 % der unfruchtbaren Patientinnen auf und können auch Ursache für wiederholte Fehlgeburten sein. Durch richtig gewählte Behandlung lässt sich dieses Problem jedoch lösen.

Durch die Entnahme einer Gebärmutterschleimhautprobe und anschließende Analyse durch die Next-Generation-Sequenzierung (NGS) lassen sich auch andere die weibliche Unfruchtbarkeit verursachende Bakterien aufdecken. Ein komplettes Bild über den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut liefert der Test EMMA (Endometrial Microbiome Metagenomic Analysis). Bei nicht optimaler Vertretung der Bakterien wird eine geeignete Behandlung mit Antibiotika oder Probiotika vorgeschlagen. Der EMMA-Test beinhaltet auch den ALICE-Test.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Embryotransfer?

Wiederholte erfolglose Embryotransfers können für die Frau sowohl körperlich als auch psychisch anstrengend sein. Auch wenn das Paar zahlreiche Tests absolviert hat und die Embryonen nach Ergebnissen der Präimplantationsdiagnostik für die Übertragung in die Gebärmutter bereit sind, muss für die Gebärmutterschleimhaut nicht das Gleiche gelten.

Das Implantationsfenster, das heißt, der genaue Zeitpunkt, wann die Gebärmutterschleimhaut für die Embryo-Einnistung bereit ist, lässt sich durch den Test ERA (Endometrial Receptivity Analysis) bestimmen. Seine Ergebnisse helfen auch bei der Festlegung der richtigen hormonellen Vorbehandlung und der Dauer der Stimulation. Mit diesem Test wird bei Patientinnen mit wiederholten Implantationsversagen (Nidationsversagen) eine 73% Implantationsrate (Implantation Rate) erreicht.